Schimmelpilz
 - Kulturen, die nicht untergehen

 
Besonders gefährlich wird's, wenn sie zu sehen sind: Die Verbindung von Wärme und Feuchtigkeit beeinflusst ihr Wachstum äußerst positiv, es entstehen größere Pilzgeflechte, die sich explosionsartig weiter vermehren.

Schimmelpilze bilden in Wohnräumen eine zunehmende Allergienquelle und das Thema Schimmelpilz in Innenräumen ist heute so aktuell wie nie zuvor.

Als heterotrophe Organismen können Schimmelpilze nicht wie andere Pflanzen das Licht zur Erzeugung von Energie nutzen, sondern ernähren sich von organischem Material. In der Biologie werden derartige Lebensformen als Reduzenten bezeichnet. Nährboden für Schimmelpilzkulturen liefern organische Stoffe, die fast überall vorkommen, in der Erde, im Holz, in Staubkörnern, sogar in Kunststoffen.

Hausgemachte Probleme
Leider macht Schimmelpilzbefall ausgerechnet das Zuhause zu einem gefährlichen Ort. Viele Betroffene reagieren bei öffentlichen Gebäuden, Schulen oder Sportstätten recht schnell auf eine potenzielle Gesundheitsgefährdung und fordern mit Recht eine schnelle und gründliche Sanierung. Anders in den eigenen vier Wänden. Hier werden Hinweise leicht verdrängt oder auch tatsächlich nicht wahrgenommen.

Beinahe jede dritte Wohnung in Deutschland ist betroffen
Warum das Schimmelpilzproblem in unseren fortschrittlichen Zeiten nicht gelöst wird, liegt leider am Fortschritt selbst: Heute ist es bautechnisch möglich, durch Abdichten und Dämmen von Gebäuden viel Heizenergie zu sparen. Ein wünschenswerter Ansatz, aber einer mit Nebenwirkungen: Dichte Häuser sind prinzipiell schlechter durchlüftet. Bei nicht fachgerechter Ausführung - in Zeiten von allgemeinem Geldmangel und gestiegenem Heimwerkerstolz keine Seltenheit - kann die Wärmedämmung der Gebäudehülle bei fast kompletter Isolierung leicht Schwachstellen aufweisen, die obendrein noch schwer erkennbar sind. So entstehen punktuell neue Wärmebrücken, es kommt zu verstärkter Durchfeuchtung und fast zwangsläufig zu Schimmelpilzbildung.

Auch unsichtbar ungesund
Der Großteil der Schimmelpilze oder Bakterien (in feuchtem Baumaterial häufig festzustellen) schadet im Verborgenen, macht aber meist durch schlechten Geruch auf einen mikrobiellen Befall aufmerksam. Zudem kann vermehrtes Auftreten von Insekten, insbesondere Silberfischchen oder Staubläusen, ein Hinweis sein. Auch bei plötzlich auftretenden Gesundheitsproblemen, insbesondere der Atemwege oder der Haut oder bei rheumatischen Beschwerden, ist schnelles Handeln erforderlich. Das bedeutet: Experten heranzuziehen, die den potenziellen Schimmelschaden genau analysieren und seine Ursachen ermitteln können.